Was bedeutet Verbundenheit (nicht nur) für Hochsensible

Phenomenon 2.17

Verbundenheit (nicht nur) für Hochsensible bedeutet die Einstellung bzw. das Gefühl der Zusammengehörigkeit mit jemandem oder etwas.
Hierzu spiegelt der Artikel meine Erfahrungen und aus hunderten von Gesprächen mit erhöht neurosensitiven und begabten Menschen.

Lies auch diesen Blogbeitrag über Hochsensible und das Gefühl von Verbundenheit & Akzeptanz

Zusammenfassung:

Verbundenheit – das Gefühl, dazu zu gehören und willkommen zu sein – ist ein essenzielles Grundbedürfnis und die Basis für emotionale und psychische Gesundheit.
Es wird genährt durch starke soziale Bindungen und das Gefühl, als Person – und besonders als sehr feinfühlige – akzeptiert und geliebt zu sein, so wie man ist.

Die Förderung unseres Wohlbefindens und unserer Gesundheit durch Verbundenheit und Zugehörigkeit erfolgt durch biologische Mechanismen, die Stress reduzieren und Glücksgefühle durch die Anregung von Hormonen wie Oxytocin, Endorphinen und Serotonin verstärken.

 

Der vollständige Blogpost:

Wie wirkt sich Verbundenheit aus?

Verbundenheit bedeutet nicht nur für Hochsensible ein Gefühl von Verstanden sein, Geborgenheit, Sicherheit, Zugehörigkeit und Liebe.
Wenn wir verbunden sind, fühlen wir uns nicht allein, nicht getrennt von anderen oder uns selbst.

Verbundenheit ist ein Zustand, in dem ein oder mehrere Menschen miteinander empathisch in Beziehung, in Verbindung sind.

Für feinfühlige Menschen ist zudem die Verbindung mit dem großen Ganzen, mit Tieren, Pflanzen, Dingen, Orten, Energien, der Natur und unserer Erde ganz natürlich und selbstverständlich.

 

Wie entsteht das Gefühl der Verbundenheit

Ganz ursprünglich beginnt das Gefühl von Verbundenheit mit der Bindung zwischen Baby und Mutter, Vater und wichtigen Bezugspersonen. Ist diese Bindung empathisch bedürfnisorientiert und zugewandt, d.h. sie bietet umfassende Sicherheit und Fürsorge für das Kind, ist es eine sichere Bindung. Diese legt die Grundlage für eine gute Verbundenheit mit sich und anderen und eine gesunde Entwicklung des Kindes.
Fehlt einem Kind diese sichere Bindung, wirkt sich das nachteilig auf seine weitere Entwicklung aus.

Das Gefühl von Verbundenheit und Zugehörigkeit basiert im späteren Leben auch auf positiven sozialen Interaktionen und der Fähigkeit, Empathie und Verständnis zu zeigen und zu erfahren. Gemeinsame Werte, Überzeugungen und Interessen verstärken dieses Gefühl in Gruppen oder Gemeinschaften.
Anerkennung, Wertschätzung und das Vorhandensein sicherer, vertrauensvoller Beziehungen tragen zu einem Gefühl von Zugehörigkeit bei.
Biologische Mechanismen, wie die Ausschüttung von Oxytocin, fördern soziale Bindungen und Vertrauen.
Kulturelle und soziale Normen beeinflussen ebenfalls, wie Zugehörigkeit empfunden und ausgedrückt wird.

Phenomenon 2.17 im Raumbeispiel

Wie wichtig ist Verbundenheit?

Verbundenheit gilt als Grundbedürfnis.

Für das menschliche Nervensystem – z.B. die Spiegelneuronen und auch unsere Selbstregulationsfähigkeit -, auch die Psyche, und unsere Art zu lernen, zu leben und uns weiterzuentwickeln, sind soziale Interaktionen elementar.

Wir brauchen Nähe, Kontakt und das Gefühl, dazuzugehören. Wir brauchen das Erlebnis und Gefühl, wertvoll und geliebt zu sein, und so akzeptiert zu werden, wie wir sind.

Die emotionale Verbindung zu Menschen um uns herum – Familie, Freundinnen und Freunde, Partnerinnen und Partner, Kolleginnen und Kollegen – ist essenziell für unsere emotionale und psychische Gesundheit.
Ohne Verbundenheit fühlen wir uns isoliert und einsam, es entstehen Gefühle von Verlassenheit, Getrenntsein, Entfremdung, innerer Leere, Traurigkeit, Melancholie, innerer Unruhe oder Suche. Jede und jeder empfindet und benennt den Zustand der Unverbundenheit dabei ganz individuell.

Sich mit sich selbst verbunden zu fühlen, ist die Basis dafür, Vertrautheit und Nähe zu anderen zulassen zu können und zu pflegen.

Wer starke soziale Bindungen hat, ist laut Umfragen am glücklichsten. Auch für die Bewältigung seelischer Krisen ist die Nähe zu anderen essenziell.

 

Wenn das Erleben von Zugehörigkeit fehlt

Ohne Kontakt zu anderen Menschen fehlt generell die Co-Regulation, es fehlt die Spiegelung, das sich-auf-andere-beziehen, damit fehlt die eigene Verortung oder Positionierung.
Ohne ein Miteinander fehlt das gegenseitige Mitfühlen und Kommunizieren, das interaktive Lernen und Erleben, die Interaktion auf allen Ebenen und die damit verbundene Resonanz, oder Dissonanz und die daraus entstehenden Erkenntnisprozesse.

Im Alleinsein fehlen ein Gegenüber und ein Adressat. Das bedeutet, das eigene Sein, Wirken und Kommunizieren läuft nach Außen ins Leere und nach Innen nur von und zu sich selbst.
Im Alleinsein sind wir nur mit den eigenen Gedanken, Gefühlen und unserem Mindset, konfrontiert.

 

Verbundenheit findet im Körper statt

Das Gefühl von Verbundenheit und Zugehörigkeit beeinflusst unseren Körper und Geist tiefgreifend, indem es die Produktion wichtiger Hormone und Neurotransmitter anregt und so unser Wohlbefinden fördert.
Oxytocin, bekannt als „Bindungshormon“, wird bei sozialen Bindungen und positiven sozialen Interaktionen freigesetzt, fördert Vertrauen und kann Stress sowie Angst reduzieren.
Endorphine, die natürlichen Schmerzmittel unseres Körpers, sorgen für Glücksgefühle und lindern physischen Schmerz sowie Stress.
Serotonin, ein Schlüsselneurotransmitter für die Stimmungsregulation, wird durch ein starkes Zugehörigkeitsgefühl gesteigert, verbessert die Stimmung und wirkt Depressionen entgegen.
Ein niedrigerer Cortisolspiegel, ausgelöst durch ein Gefühl der Zugehörigkeit, zeigt eine Reduktion von Stress an.
Diese hormonellen und neurochemischen Reaktionen stärken nicht nur die psychische Gesundheit und die Stressbewältigung, sondern fördern auch die soziale Bindung und tragen zu einem allgemein höheren Niveau des Wohlbefindens bei.
Sie verdeutlichen, wie essenziell unsere sozialen Verbindungen für die biologischen Prozesse und die Gesundheit insgesamt sind.

Phenomenon 2.17 im Raumbeispiel

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Bildnachweise: Courtney Cook auf Unsplash; Jamie Taylor auf Unsplash